Erwachsen

Was heißt „erwachsen“? Im Herkunftswörterbuch steht: „dem Jugendalter entwachsen“.

 

Das stimmt. Die meisten von uns waren schon als Jugendliche im CVJM, als wir 1986 den Erwachsenenkreis gründeten. Denn zu den „Alten“ zählten wir uns noch nicht. Da gab es ja den Freundeskreis. Es gab jedoch kein Angebot für die mittlere Generation, die zwar aufgehört hat, in die Höhe zu wachsen, aber die weiter im Glauben wachsen wollte, die „Elterngeneration“

 

Nach Vorüberlegungen, Planung und Absegnung im Vorstand traf sich der Erwachsenenkreis am 1. September 1986 das erste Mal zu einem Rundgespräch: „Was heißt heute glauben?“ Das wurde in einer Themenreihe zum apostolischen Glaubensbekenntnis fortgesetzt mit honorigen Referenten.

 

Wir sind dankbar dafür, dass unterschiedliche Referenten (Altbischof Kruse, Pfarrer, Konsistorialräte ...) dazu beigetragen haben, unseren Glauben zu vertiefen und zu verändern. Neben dem Wachstum im Glauben sind auch Freundschaften gewachsen, denn von Anfang an gehörte auch ein gemeinsames Essen mit Gesprächen untereinander dazu. So erleben wir seit über 30 Jahren eine Gemeinschaft, die trägt. In der Regel befassen wir uns mit biblischen Themen, Liederdichtern; teilweise auch mit anderen Fragen des Zeitgeschehens. Auf Vorschlag eines Referenten befassen wir uns zur Zeit mit den sieben Werken der Barmherzigkeit. Auch Freizeiten (z.B. Dörflas, eine Pilgertour nach Bad Wilsnack, Allianzhaus Bad Blankenburg ... ) haben wir gemeinsam unternommen.

 

Im Gründungsjahr des Erwachsenenkreises hieß die Jahreslosung: „Ich bin der Herr, dein Gott, du sollst nicht andere Götter haben neben mir.“

 

Auf unterschiedlichste Weise sind die Teilnehmer (z.Zt. gehören 27 Mitglieder dazu) zum Erwachsenenkreis gekommen. Die meisten lernten den CVJM als Jugendliche kennen und sind geblieben, einige sind von außen dazu gestoßen.

 

Illa Matiebel

 

 

 

Illa Matiebel: Nach der Konfirmation war ich erst in einem anderen „Mädchenkreis“ und kam mit 17 Jahren in den CVJM, d. h. in die CVMF (Christliche Vereinigung für Mädchen und Frauen). Die Mittwochsbibelstunde in der Mackensenstraße fand im EG für die jungen Männer statt und im 1. Stock für die jungen Mädchen. An einem Abend fanden meine Freundin und ich das Thema der Männer interessanter, wir nahmen einfach Platz in der Schar der jungen Männer, insgeheim den „Rausschmiss“ erwartend; aber keiner wagte es. Sehr viel später (1978) haben dann die Frauen die Männer zu Menschen gemacht. So gehen jetzt Männlein und Weiblein in eine gemeinsame Bibelstunde und aus dem „Christlichen Verein Junger Männer“ wurde „Christlicher Verein Junger Menschen!“

 

Annette Ganschow: Der Erwachsenenkreis ist für mich der Kreis, in dem ich immer wieder Neues im Glauben erlebe und über den Glauben an Jesus Christus sprechen kann. Über die Themen und der Einleitung durch die unterschiedlichsten Menschen, häufig Pfarrer/innen, führen wir Gespräche, die immer wieder neue Blickwinkel in das Glaubensleben zulassen. Das Entdecken im Glauben „erwachsen“ zu werden, ist eine ungemeine Bereicherung im Leben. Über das anfängliche Miterleben der unterschiedlichsten Veranstaltungen als Kind durch meine Eltern und meinen Opa habe ich den CVJM liebgewonnen und ich bin froh, dass im CVJM mein Glaubensleben wachsen kann und ich dort Menschen gefunden habe, die mir zu Freunden geworden sind.

 

Heike Usslar: Vor 16 Jahren suchte ich einen Kreis, der sich wöchentlich traf. Das Internet sagte mir, dass es im CVJM einen Erwachsenenkreis gibt, der sich aber wegen Umbaumaßnahmen in der Einemstraße derzeit in der Lukasgemeinde traf. Das Gemeindehaus der Lukasgemeinde ist nicht behindertengerecht. Und so war die erste Aktion am 1. Abend, dass ich mit Blie (Hans-Joachim Bliemeister) zusammen den Rollstuhl von Uwe (Heimann) die Treppen hochhievte. Es wurde dann ein angenehmer Abend und ich bin wiedergekommen.

 

Ilona Wüst: Ich bin wohl eine der „jüngsten“ Teilnehmerinnen im Erwachsenenkreis. Oft komme ich am CVJM-Haus vorbei und lese dann und wann die Ankündigungen für die stattfindenden Fahrten und anderen Veranstaltungen. Eines Tages im Herbst 2018 wiederholte ich das Ritual und entdeckte in der unteren rechten Ecke (auf einem DIN A 4 Blatt) den Hinweis auf einen Erwachsenenkreis, in dessen Zielgruppe ich hineinpassen könnte, auch die Glaubensthemen weckten mein Interesse. Zuhause war ich am Überlegen, ob ich an diesem Montag einmal vorbeischauen sollte. Ich tat es. - Und ich wurde so herzlich von den Teilnehmern in diesem schon lange bestehendem Kreis begrüßt und aufgenommen. Seitdem freue ich mich auf die Montage in dieser Runde.

 

Gabriele Küßner: Zum CVJM bin ich 1966 durch Peter Schneider gekommen, der Billy Graham anlässlich einer Evangelisations-Veranstaltung in der Deutschland-Halle übersetzt hat. Hervorragend! Seitdem bin ich im CVJM und habe viel Schönes erlebt und erfahren.