© Olaf Selchow
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Baumhauscamp 2023

Wir haben hier keine bleibende Stadt – aber Baumhäuser bauen wir trotzdem

 

„Und auf drei ziehen wir alle nochmal kräftig! 1, 2, 3 – zieh!“ „Kannst du mir bitte mal den Hammer reichen?“ „Unser Knoten muss gewürgt werden!“ „Hast du deinen Gurt schon checken lassen?“

Wenn mir jemand vor 4 Jahren gesagt hätte, dass ich mal auf einem Baumhauscamp sein werde oder gar eins leiten würde, dann hätte ich der Person einen Vogel gezeigt. Und jetzt stehe ich zum dritten Mal auf unserer Baustelle und blicke in den Himmel. In 3, 6 und 9 Meter Höhe erstrecken sich 3 prächtige Plattformen mit freischwebenden Treppen. Unser Baumhaus.

 

Wir, das sind 14 Teilnehmende und 10 Ehrenamtliche, die sich gemeinsam mit mir dieses Jahr auf das Abenteuer eingelassen haben. Gemeinsam haben wir jedem Wetter getrotzt – egal ob Wind, Sonne, Regen oder Gewitter.

7 Tage lang haben wir Baumstämme mit Flaschenzügen in die Luft gezogen, sie angeknotet und mit Planken und Geländern versehen. Es wurde gesägt, gehämmert, gesungen und gelacht.

 

Trotz kleiner Gruppe haben wir es geschafft und ich bin unglaublich stolz auf die Truppe. Aber nicht nur wegen des Bauens oder dem großartigen Ergebnis.

Ich bin stolz auf die Truppe, weil sie über die insgesamt 10 Tage Camp zu einer Einheit gewachsen sind. Bereits am ersten Abend hat es sich angefühlt, als würde sich die Gruppe bereits Jahre kennen. Einige tun das auch, aber manche Teilnehmende oder Teamer waren zum ersten Mal dabei. Manche sind bereits richtige Knoten-Profis und andere stehen noch ganz am Anfang. Aber alle haben von Anfang an aufeinander Acht gegeben, haben sich gegenseitig Tipps gegeben und miteinander gefreut. Baumhäuser bauen ist Mannschaftssport, ein krasser Gegensatz zu der sonst eher individualistischen Lebenswelt der Teens.

 

Ich bin stolz, weil sich manche Ehrenamtliche über die Jahre hinweg stark entwickelt haben und sich immer mehr Verantwortung zutrauen und sie auch übernehmen.

Ich bin stolz, weil Teilnehmende Ängste überwunden haben und mit dem Bauen wortwörtlich über sich hinausgewachsen sind.

 

Doch beim Bauen blieb es nicht. Die Gemeinschaft war auch außerhalb der Baustelle das, was das Camp besonders gemacht hat. Ob beim gemeinsamen Baden im See, sportlichen Aktivitäten oder beim Kreativ-Workshop. Beim Gang über das Gelände habe ich immer wieder kleine Grüppchen gesehen, die miteinander geredet und gelacht haben. Zusammen mit der untergehenden Sonne hinter den Bäumen sind das Bilder, die ich immer noch vor mir sehe, wenn ich die Augen schließe.

 

Mein Gebet ist es, dass etwas vom Baumhauscamp hängen bleibt. Dass die abendlichen Andachten Wurzeln in den Herzen der Teens schlagen. Dass sie im Alltag spüren, dass sie auch außerhalb des Camps nicht allein sind und Gott sie liebt.

Ich freue mich, so viele wie möglich auch das Jahr über bei Homezone oder anderen Vereinsaktivitäten zu sehen. Und wenn nicht, dann spätestens im nächsten Jahr, wenn es wieder heißt „Und 1, 2, 3 – zieh!“

 

Pia Rölle, Leitung Baumhauscamp

Deine Ansprechpartnerin:
Pia Rölle
roelle@cvjm-berlin.de